Der Bauerngarten hatte ursprünglich und insbesondere in früheren Jahrhunderten seine Bedeutung als Nutzgarten, also zur Selbstversorgung der Bauernfamilien und Landbevölkerung. Er stellte somit eine Mischform aus Gemüse-, Kräuter- und Ziergarten dar, geprägt durch Regionalität, Vielfalt und Bodenständigkeit. Heute gilt er als besonders idyllisch und romantisch mit seinem Mix aus hübsch anzusehenden blühenden Pflanzen und mit Flächen für Kräuter, Obst und Gemüse.
Dazu gehören typische Merkmale wie ein Rosenbogen, ein symmetrisches Wegkreuz, Wegeinfassungen, eine Kräuterspirale, Latten- oder Staketen-Holzzäune sowie die scheinbar ungeordnete Durchmischung von Nutz- und Zierpflanzen. Gelungen scheinen Kombinationen aus alten Gemüsesorten, zunehmend wieder schon fast in Vergessenheit geratene Gewürz- und Heilkräuter und klassische Blütenstauden fürs Auge. Zudem dürfen oder sollen auch naturbelassene Bereiche für natürliche Nützlinge nicht fehlen. Zur Abgrenzung oder Ergänzung gehören auch Beerenstauden und Obstgehölze dazu.
Gemüse- oder Nutzpflanzen:
Beim englischen Cottage Garten handelte es sich ursprünglich um einen kleinen Nutzgarten zur Selbstversorgung an einem "Cottage", also einem kleinen Landhaus oder einer Hütte von einfachen Arbeitern In England - ähnlich unserem Bauerngarten. Heute werden hier weniger Gemüse und Kräuter, stattdessen vor allem vielfältige Zierpflanzen angebaut. Bezaubernd sind die romantischen und verspielten Details und Farbenkombinationen. Die englischen Gärten sind oft - zum Schutz vor Wind - mit Hecken und Steinmauern, sogenannten "Walled Gardens" eingefasst. Das somit geschützte Areal und das gemäßigte Klima durch den Golfstrom, erlauben sogar mediterrane Pflanzen und Palmen.
Zu den meisten Pflanzen gehören: Buchs oder Liguster zur Einfassung, unzählige Rosensorten, Stauden wie Lupinen, Fingerhut, Phlox, Stockrosen und viele einjährige Blumen.
Mikro-Kosmos und autarkes Mini-Gewächshaus
Ein Flaschengarten ist ein geschlossenes Mini-Ökosystem, welches einmal mit den richtigen Materialien und Pflanzen angelegt, dank seines autarken Kreislaufs, mit wenig Pflege, viel spannende Beobachtungen und ganz viel Freude bereitet.
Der Natur- oder Ökogarten bezeichnet einen Gartentyp, bei dem die Gartengestaltung besonders naturnah sein soll und sich am Vorbild der Natur orientiert. Dabei kann eine Umgestaltung auch Schritt für Schritt erfolgen. Der Naturgarten soll einerseits als Rückzugsort für den Menschen dienen, aber auch die Artenvielfalt fördern und einen Beitrag zum regionalen Naturschutz leisten. Den Lebensraum teilen sich also Mensch, Vögel, Insekten und Igel. Eine nachhaltige Bewirtschaftung, die Schaffung von Rückzugsorten für Nützlinge sowie die naturnahe Bepflanzung zeichnen den Naturgarten aus. Ebenso wie Blumenwiesen für Bienen und Bestäuber, welche nur ein- bis zweimal, statt monotone Rasenflächen, die wöchentlich gemäht werden müssen. Ökologisch wertvoll sind zudem einheimische und regionale Pflanzen sowie nicht gefüllte Wildkräuter- und Blumensorten.
Rund 6.200 t Chemie (Dünger,Pflanzenschutzmittel) werden jährlich in deutschen Privatgärten eingesetzt, das ist auf die Fläche gerechnet mehr als in der Landwirtschaft! Das muss nicht sein, allein schon im eigenen Interesse.
"Naturgarten - Bayern blüht"
Mit dieser bayernweiten Initiative werden solche Gärten, die bestimmte Kriterien erfüllen, bewertet und ausgezeichnet.
Viele Informationen zu Anmeldung, Ablauf, Auszeichnung findet ihr hier:
Nicht kurzfristig angelegt und nicht für jedermann geeignet, dennoch sollen hier auch die Formationen und aufwändige Gestaltungen in barocken Gärten von Herrenhäusern und Schlössern aufgezeigt werden. Die Anlagen und Gründungen gehen oft Jahrhunderte zurück, wohl durchdacht, aufwändig und arbeitsintensiv gestaltet mit vielen eingeführten Gewächsen aus aller Herren Länder. Ohne sie wären Herrenhäuser und Schlösser nicht vollständig. Dazu gehören parkähnliche Anlagen, Teiche und Aquarien, Orangerien für mediterrane und exotische Gewächse, Gewächshäuser und Prunkgärten mit jahrealten Pflanzformationen und Baumalleen.
Der Nutzgarten ist der klassische Gartentyp für Selbstversorger. Schrebergärten sind für Familien aus Wohnungen ohne eigenen Garten beliebter denn je. Man kann säen und selber pflanzen, experimentieren, beim Wachsen zusehen und ernten was schmeckt. Der Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern steht in diesem Garten im Mittelpunkt. Je nach Größe der Fläche richtet sich in einem Nutzgarten die Auswahl der Gemüse-, Kräuter und Obstsorten, die dann nicht mehr gekauft werden müssen.
Bei einem Steingarten handelt es sich um eine Gartenform, bei der für die Gestaltung hauptsächlich auf Steine und Kies zurück gegriffen wird. In Verbindung mit einer guten Entwässerung der Gartenfläche eignet sich der Steingarten vor allem, um Pflanzen einen Lebensraum zu bieten, die trockenheitsresistent oder oft nur im Gebirge beheimatet sind. Diese außergewöhnliche Gestaltung kann ein besonderes Highlight inmitten der normal bewirtschafteten Gartenfläche darstellen. Monoton gestaltete Steinwüsten in Vorgärten sollten aber vermieden werden.
"Urban Gardening" ist ein aktueller Trend, der gerade eine Renaissance des Gärtnerns in Städten erlebt. Dabei geht es um privates Garteln auf dem eigenen Balkon oder um gemeinschaftliches Gärtnern auf kleinen Flächen in der Stadt.
Vor allem junge Leute (aber nicht nur!) beschäftigen sich vermehrt mit den Themen Regionalität und Saisonalität. Und auch durch die Klimadiskussion mit mehr Grün in der Stadt bietet Urban Gardening Lösungsansätze und ändert damit oft die Einstellung zu den erzeugten Lebensmitteln. In Gemeinschaftsgärten rücken zudem soziale Aspekte in den Focus. Der Schwerpunkt liegt auf Selbstversorgung, umweltschonender Produktion, Schaffung insektenfreundlicher Oasen und bewusstem Konsum der selbst angebauten Erzeugnisse. Die Herausforderung ist auf wenig Platz, möglichst viel und umweltverträglich anzubauen. Hilfsmittel wie Rankhilfen, Paletten, Balkonkästen und Regenwassertanks werden benötigt.
Vertikalgärten sind mit geeigneten lebenden Pflanzen begrünte Wände.
Sie kühlen, sorgen für ein angenehmes Mikroklima, sind ein Augenschmaus, beruhigen und bauen dadurch Stress ab.
Foto © Anne Barbet, Paris 2022
https://neogarden-mursvegetaux.com/facades-vegetalisees-paris/
Infos zum Foto: Hierbei handelt sich um eine der allerersten Pflanzenfassaden in Paris. Die 2004 entworfene Pflanzenwand des Musée du Quai Branly wurde von Patrick Blanc, dem Erfinder der modernen Pflanzenwand, erdacht, um das vom Architekten Jean Nouvel entworfene Gebäude zu verkleiden. Mit einer Fläche von über 1000 m², die mit 376 Pflanzenarten aus fünf Kontinenten bedeckt ist, feiert diese Pflanzenfassade den Reichtum und die Vielfalt der entferntesten Kulturen Asiens, Amerikas und Ozeaniens. Bis heute ist sie mit über 15.000 angepflanzten Pflanzen eine der schönsten und größten begrünten Fassaden der Welt.
Wasser wirkt sich seit jeher entspannend und faszinierend auf Menschen aus. Im Wassergarten werden unterschiedliche Wasserquellen in die Gartengestaltung eingebunden. Diese reichen von Garten-, Fisch- und kleineren Schwimmteichen, über kleinere Springbrunnen und Wasserläufe. Biotope mit unterschiedlichen Wassertiefen und Ziergräsern am Teichrand ziehen Insekten, Frösche und Molche an. Im Zusammenspiel mit Beeten und Ruhezonen sorgt das Wasser für eine harmonische und friedliche Atmosphäre im Garten. Besuchen Kinder oder Haustiere den Garten, sollten Wasserquellen allerdings gesichert werden. Reizvoll sind auch Mini-Teiche für Balkone oder Terrassen z.B. in Zinkwannen oder Kübeln.
Für einen Ziergarten ist die Bepflanzung mit Blumen, Sträuchern und Stauden lediglich aufgrund ästhetischer Gestaltung charakteristisch und ist selbst für kleine Flächen möglich. Dieser Gartentyp ist normalerweise sehr gepflegt, da er der Zierde und der Erholung dienen soll.
Wer hier noch mehr Ideen oder Ergänzungen hat, bitte gerne melden: info@gartenbauverein-lampoding.de
Fotos und Text 2021 © Theresia Stadler-Mayr
Obst- und Gartenbauverein Lampoding e.V.
1. Vorsitzende Angelina Tillmanns
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