Quitte

 

Obwohl bereits im 9. Jahrhundert in Mitteleuropa kultiviert, ist die Quitte eine eher in Vergessenheit geratene Frucht, die sich aber wieder an wachsender Beliebtheit erfreuen darf. Kein Wunder, denn die Quitte gehört zu den gesündesten Früchten die man im heimischen Garten anbauen kann und ist vielseitig in der Küche verwendbar. Schon damals in der Antike wurde die Quitte, in der u.a. viel Vitamin C, Zink und Eisen steckt, dank ihrer gesunden Wirkung gegen Verdauungsprobleme, Hautentzündungen und Erkältungen genutzt. Und bei den alten Griechen galt sie sogar als Symbol für Fruchtbarkeit, Liebe, Glück, Schönheit und Unvergänglichkeit.

 

Botanischer Name: Cydonia oblonga

Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

Herkunft: Asien

 

Blütenfarbe: reinweiß bis rosarot gepudert

Blätter: sattgrün, leicht graufilzig

Blütezeit: Mai – Juni

Ernte: September bis November

 

Standort: sonnig und etwas geschützt

Boden: relativ anspruchslos, Staunässe und kalkhaltigen Boden vermeiden


Sorten

Rein auf die optische Form bezogen werden die insgesamt über 200 Quittensorten in Apfel- und Birnenquitten unterschieden.

 

Die runde Apfelquitte ist eher hart und herb in der Konsistenz. Die längliche Birnenquitte ist bekannt für ihren milden Geschmack und das weiche Fruchtfleisch und ist deshalb viel besser zur Weiterverarbeitung geeignet.

Ernte & Lagerung

Erntezeit der Quitte ist von September bis November wenn sie ihre leuchtend gelbe Farbe erreicht hat. Achtung: Quitten sind sehr druckempfindlich. Darum sollten sie in einer mit Papier oder Holzwolle ausgelegten Kiste einlagig aufbewahrt werden. Bei niedrigen Temperaturen von 12 bis 15 Grad können sie monatelang gelagert werden.

Geschmack

Die meisten Quittensorten die in Deutschland, der Schweiz oder Österreich angebaut werden sind nicht zum rohen Verzehr geeignet, da sie sehr hart sind und eher bitter und holzig schmecken. 

 

Den leckeren, fruchtigen Geschmack entfaltet das Fruchtfleisch erst wenn es gegart wird, am besten in einem Drucktopf um die Vitamine in der Frucht nicht zu zerstören.


Die Quitte blüht nur in einem kurzen Zeitraum im Mai und Juni.

Verwendung

Duftspender

Reife Quitten kann man als Duftspender einsetzen, die ein angenehmes Aroma verströmen. Früher wurden Quitten als natürliches Duftmittel zur frischen Wäsche gelegt.

 

Heilpflanze

Quittensamen gelten als Heildrogen, sie werden unzerkleinert verwendet und lindern Hustenreiz und gelten abführend.

Äußerlich kommen Salben oder Cremes bei rissiger Haut, aufgesprungenen Lippen, wunden Brustwarzen, Verbrennungen, Wundliegen oder Hämorrhoiden zum Einsatz.

Der Saft der ganzen Früchte, kann bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Darmstörungen nützlich sein.

Die Quittenfrucht selber enthält viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, Tannine, Gerbsäure, organische Säuren, viel Pektin und Schleimstoffe.

 

Gelee, Marmelade, Saft, Wein...

Hierzulande wird die Quitte am ehesten zu Gelee oder Konfitüre gekocht, lässt sich aber auch hervorragend entsaften und zu Likör, Saft oder Wein weiterverarbeiten. Kuchen und Desserts verleiht die Quitte eine fruchtig süße Note.

 

Quittenbrot

Bei uns komplett unbekannt wird die Quitte in Spanien und Portugal für das beliebte, traditionelle Weihnachtsgebäck verwendet das "dulce de membrillo" auf Deutsch Quittenbrot. Anders wie der Name vielleicht vermuten lässt hat es mit Brot wenig zu tun sondern wird aus Quittenmus und Zucker hergestellt und zu kräftigen Käsesorten, Tapas und Schinken gereicht. Die Kombination aus süß und salzig macht es einfach unwiderstehlich. 

Zierquitte

Zierquitten (Chaenomeles) haben nur den Namen mit der Quitte gemeinsam, sind jedoch eine eigene Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.



Text: Ramona Maiwälder 

Fotos: Gaby Maiwälder und Theresia Stadler-Mayr