Chili & Co.

Die scharfen Paprika-Verwandten haben auch bei uns ihre Liebhaber gefunden. Die Vielfalt der Sorten, Farben, Formen und der Schärfe-Grad sind erstaunlich. Für „Einsteiger“ eignen sich milde Sorten am besten.

 

Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Chili, Peperoni, Jalapenos und Co. lieben es warm und sonnig. Es gibt sie in viele Sorten, Formen und Farben, sie schmecken würzig, fruchtig oder unterschiedlich scharf. In der Regel werden Chilis erst grün und färben sich dann orange oder rot. 

 

Egal welche Sorte von Chili, Jalapenos und Peperoni, sie alle gedeihen in unserer Region und eignen sich für auch für Gartenanfänger. Wer mag, kann eigene Samen trocknen, sie selber vortreiben und auspflanzen, entweder im Freiland, im Gewächshaus oder Wintergarten, auf dem Balkon oder gar am Küchenfenster.

 

Selber vermehren und züchten

Saatgut lässt sich aus reifen Früchten problemlos selbst ernten. Dazu Schoten aufschneiden und die trockenen Kerne herausholen.

 

Aussaat & Pikieren

Samen sollten ca. im März in Anzuchterde vorgetrieben werden, damit die Pflänzchen ein kräftiges Wurzelwerk bilden. 

 

Dabei sollten die Keimlinge viel Licht bekommen.

 

Nach 4 Wochen und nach dem Pikieren vertragen die jungen Pflänzchen auch gehaltvollere Erde wie zum Beispiel Blumenerde und Dünger.  

Boden & Auspflanzen

Das Auspflanzen beginnt ab Ende April in ein Gewächshaus oder nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) in ein möglichst warmes, geschütztes und sonniges Beet im Garten mit Kompost und Hornmehl vorbereiteter Erde.

 

Ebenso eignen sich Kübel auf der Terrasse oder Kästen am Balkon, Behälter am besten unter die Schupf stellen.

Gießen & Düngen

Chilipflanzen sind kleiner als Paprika, sollten aber trotzdem mit einem Stab gestützt werden, damit sie bei Wind nicht umknicken. Dieser ist jedoch für die Bestäubung sehr nützlich.

 

Gedüngt wird alle paar Wochen mit Flüssigdünger oder mit organischen Gemüsedünger, z.B. mit Brennnesseljauche.

 

Am wichtigsten ist aber genügend und besonders im Sommer täglich zu gießen.

Mulchen mit Rasenschnitt verhindert zu schnelles Verdunsten.


Ernte

Bereits ab Mitte bis Ende Juli können die ersten Chilis im Gewächshaus geerntet werden. Im Freiland oder im Topf beginnt die Ernte in der Regel ca. vier Wochen später, also je nach Witterung im September. Bei Temperaturen unter 17 Grad Celsius wachsen die wärmeliebenden Früchtchen  aber kaum noch. Chili-Pflanzen sind sogar mehrjährig, wenn sie keinen Frost bekommen! Die ganz späten werden am besten im Kübel kultiviert und dürfen in den Wintergarten umziehen, wo sie weiterwachsen. Selbst auf der Fensterbank haben Selbstversuche gezeigt, dass sie gut nachreifen oder überwintern können. 

 

HOT, HOT, HOT

Achtung! Chilis am besten mit Handschuhen verarbeiten, denn das scharfe Capsaicin hält sich trotz Waschen lange an den Fingern! Nicht an die Augen fassen! Das Capsaicin ist für die Schärfe der Chilis verantwortlich und kann je nach Sorte und Standort unterschiedlich stark konzentriert auftreten. Besonders konzentriert befindet es sich in den Scheidewänden der Früchte. Der Schärfegrad wird in Scoville gemessen. Die schärfsten Chilis haben einen Wert von 2 Millionen und  sollten nur mit Vorsicht genossen werden, Tabasco-Soße hat im Vergleich dazu einen Wert zwischen 2.500 und 5.000.

 

Chilis

Glockenchilis


Trocknen und Lagern

Vor dem Weiterverarbeiten und Lagern müssen die Schoten gut getrocknet sein, sonst kann Fäulnis in den geschlossenen Behältern auftreten.

Zum Würzen können aber auch die ganzen Schoten im getrockneten und runzeligen Zustand das ganze Jahr über verwendet werden.

 

Zum zerkleinern einfach den Strunk entfernen und die ganzen Schoten incl. Schale und Kerne mörsern, mixen und zerkleinern. Aber aufpassen, es können sehr scharfe, die Schleimhäute reizende Partikel austreten, also vorsichtig vorgehen und ggf. Handschuhe und Maske tragen!