Im Juni/Juli reifen die Strauchbeeren, von denen vor allem Him- und Heidelbeeren an Beliebtheit gewonnen haben. Aber auch die etwas saureren und vitaminreichen Johannis- und Stachelbeeren sind nicht zu verschmähen. Vollreif sind auch Johannis- und Stachelbeeren, die länger am Strauch hängen können, milder. Frisch verzehrt kommen alle wertgebenden Inhaltsstoffe dieser „Superfruits“ voll dem Körper zugute. Die Beeren bereichern Fruchtsalate, Joghurt und Müsli mit ihren bunten Farben, ebenso wie verschiedene Kuchen. Tolle Fruchtaufstriche lassen sich ebenso erzielen.
Es schmeckt nach Sommer, wenn man die fruchtigen Beeren frisch vom Strauch nascht. Dann ist es egal, ob diese im Garten ausgepflanzt sind oder in einem großen Gefäß auf Balkon und Terrasse stehen.
Sind die Brombeeren im Herbst abgeerntet, werden die abgetragenen Ruten bodeneben herausgeschnitten. Die Jungruten fürs nächste Jahr werden auf 4-5 Stück kräftige reduziert. Die Seitenzweige der Jungruten können jetzt oder im Frühjahr auf 10-20 cm gekürzt werden, so lässt sich die Wuchskraft bändigen.
Sind die Brombeeren nicht gleichmäßig gefärbt, sondern bleiben stellenweise Rot oder Weiß, können Brombeergallmilben die Ursache sein. Sie sind winzig klein und befallen kurz nach der Blüte die jungen Früchte. – Alle befallenen Früchte sollten abgesammelt und entsorgt werden. Reicht das nicht zur Eindämmung aus, sollte im zeitigen Frühjahr beim Austrieb 2-3x ein ölhaltiges Austriebsspritzmittel (Wirkstoff in der Regel Rapsöl) angewendet werden.
Waldheidelbeeren besitzen außer der blauen Fruchthaut auch ein blauschwarzes Fruchtfleisch, das Zähne und Mund färbt. Bei den Kulturheidelbeeren, deren Früchte größer sind, passiert das nicht. Hier ist lediglich die Fruchthaut blau und das Fruchtfleisch grünlich bis weiß.
Bei wenig Kalorien enthalten Heidelbeeren Ballaststoffe, Vitamine und weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Die blauen Beeren schmecken einfach gut und sind beliebt bei Alt und Jung.
Die Beeren an einem Strauch reifen unterschiedlich, weshalb immer wieder durchgepflückt wird.
Von den frühen Sorten ‘Duke‘ und ‘Reka‘ kann man ca. ab Mitte Juni die ersten Früchte naschen, von der geschmackvollen und ertragreichen Heidelbeer-Sorte ‘Bluecrop‘ erntet man den ganzen Juli hindurch, bevor dann die späten Sorten ‘Elizabeth‘ und ‘Darrow‘ im August und September folgen. Eine Neuheit ‘Hortblue Petite‘® trägt im Juni und September Früchte.
Bei den einmal tragenden Sommerhimbeeren sollten die alten Ruten im Herbst entfernt sein und die Jungruten auf maximal 8 Ruten pro Meter in der Reihe ausgelichtet. Es bleiben nur kräftige, gesunde Ruten stehen.
Bei den Herbsthimbeeren läuft die Ernte bis in den September noch auf Hochtouren. Sind sie abgeerntet, kann ein Teil der Ruten über den Winter stehen bleiben und trägt im Folgejahr schon im Juni. Hierfür bis knapp unter die alten Fruchtstände zurückschneiden. – In strengen Wintern können die Ruten bei uns aber Frostschäden erleiden.
Diese gesunde Obstart bietet so viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, dass zumindest ein Strauch zum Naschen in jeden Garten gehört. Die Früchte enthalten beispielsweise das Fünffache der Zitrone an Vitamin C , da genügt es, beim Gang durch den Garten nur wenige Beeren zu essen. Bei den meisten Sorten fällt es aber auch schwer, größere Mengen zu verzehren, da sie herb-sauer schmecken. Deshalb werden Schwarze Johannisbeeren vorwiegend zu Gelee oder Saft verarbeitet.
Anders die großfruchtigen Züchtungen ‘Bona’ oder ‘Big Ben‘, die schon ab Ende Juni reifen und mildfruchtig schmecken, ohne den strengen Beigeschmack, so dass selbst Kinder gerne zugreifen.
Die früheren Standardsorten ‘Wellington XXX’, ‘Roodknop’, ‘Rosenthals’ und ‘Silvergieters’, aber auch die neueren Züchtungen ‘Baldwin’, ‘Otelo’, ‘Phoenix’, ‘Tenah’, ‘Troll’, ‘Tsema’ und ‘Viola’ sind mehltauanfällig.
Zu den besten robusten Sorten zählen die früh reifenden ‘Fertöder’, die mittelfrühe ‘Titania’, die etwas späteren ‘Leandra’ und ‘Ometa’. Einige davon zeigen zudem eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Blattkrankheiten und Gallmilben.
Rote Johannisbeeren reifen ab Ende Juni wie z.B. ‘Jonkheer van Tets‘,
rund Mitte Juli folgt die Sorte ‘Rolan und gegen Ende Juli die Sorte 'Rotet‘.
Die langen Trauben der spät reifenden Sorte ‘Rovada‘ können sogar bis weit in den August am Strauch verbleiben.
Die große Sortenvielfalt bietet bei den als „sauer“ eingestuften Johannisbeeren durchaus positive Überraschungen. Und bei einer bunten Beerenschale greift man gerne zu, auch wenn es einem vielleicht manchmal das Gesicht zusammenzieht.
Schnitthinweise: Als Faustregel für den Schnitt von Roten und Weißen Johannisbeeren gilt: möglichst nach der Ernte, spätestens aber im Februar alle Basistriebe entfernen, die älter als 4 Jahre sind.
Für einen Strauch reichen 8 bis maximal 10 Basistriebe, in jeder Altersstufe 2 bis 3. Bei einem so aufgebauten Strauch müssen jährlich also nur die 2 bis 3 ältesten Fruchtäste und bis auf 3 alle einjährigen Triebe aus der Stockbasis weg geschnitten werden. Die Sträucher erreichen auf diese Weise problemlos ein Alter von 20 Jahren.
Gelegentlich findet man in Gärten von Johannisbeer-Liebhabern auch weiße und rosa Sorten. Meist handelt es sich um ‘Rose die Champagne‘, ‘Vit Jätte‘, ‚Blanka‘ und ‘Weiße Versailler‘.
Ertragreich sind auch die neuen Weißen Johannisbeersorten ‘Primus’ und ‘Blanka’.
Sie sind der neue Trend im Hausgarten – winterharte Kiwibeeren-Pflanzen für einen biologischen Genuss direkt aus dem eigenen Garten. Insbesondere durch ihre Robustheit, ihr unverwechselbares Aroma und den wertvollen Inhaltstoffen entdecken immer mehr Gärtner die Kiwibeeren für sich.
Die ursprünglich aus Peru stammende Physalis oder Andenbeere oder Kapstachelbeere, ist ein sehr gesundes Obst, in dem viele Vitamine stecken. Den Namen Kapstachelbeere verdankt sie dem englischen Wort "cape", also Umhang, wegen der zusammengewachsenen Blütenblätter, die die Beere umhüllen.
Der mehrjährige Strauch liebt einen sonnigen und geschützten Platz, steckt Temperaturschwankungen zwar gut weg, mit Frost kommt sie allerdings nicht klar. Im Winter benötigt er deshalb ein wärmeres, geschütztes Plätzchen.
So gesund!
Stachelbeeren wachsen als Büsche, können aber auch auf Stamm veredelt werden. Bei Stachelbeeren muss altes Holz konsequent ausgeschnitten werden, da die besten Früchte an vorjährigen Seitentrieben wachsen. Beim Schnitt von Büschen sind überzählige Basis- und Seitentriebe jährlich zu entfernen. Dichte Büsche sind anfälliger für Krankheiten, die Beeren schlechter zu ernten und die Fruchtqualität leidet.
Beim Schnitt werden 6 bis 7 Gerüstäste aufgebaut und nach maximal 3 bis 4 Jahren durch neu herangezogene Äste ersetzt. Dem überhängenden Wuchs wirkt entgegen, wenn der Rückschnitt auf eine oben stehende Knospe erfolgt.
Wichtig sind robuste Sorten, die vom Echten bzw. Amerikanischen Stachelbeermehltau verschont bleiben. Vor Vogelfraß und später auch vor der gefürchteten Kirschessigfliege schützen Insektenschutznetze.
Empfehlenswerte Stachelbeersorten für den Hausgarten oder den Anbau im Kübel sind ‘Invicta‘ (gelbgrün) oder die roten ‘Rokula‘, ‘Remarka‘ und ‘Redeva‘.
Diese Stachelbeeren mussten nach 50 (!) Jahren wegen Umbau umziehen, und haben trotzdem noch im gleichen Jahr wenige, aber schöne große Früchte.
Beerensträucher benötigen nicht viel Raum und eignen sich daher auch für Gärten mit wenig Platz. Selbst in einem großen Kübel gedeihen sie einige Jahre auch auf Balkon und Terrasse. Urban Gardening beschränkt sich nicht auf Gemüse. Beerenobst lässt sich leicht integrieren. Da die Pflanzen in der Regel ausreichend winterhart sind, liefern sie über mehrere Jahre frische Früchtchen. Beerensträucher sind pflegeleicht, da sie oft nur gelegentlichen Auslichtungsschnitt sowie ausreichend Wasser, vor allem von der Blütezeit bis zur Ernte, benötigen.
Meist sind Johannis- und Stachelbeeren als Strauch zu sehen, doch die oft sehr stachligen Stachelbeeren lassen sich von einem Stämmchen leichter ernten. Auch ist es möglich, Fruchthecken mit wenigen Trieben zu ziehen. Diese eignen sich als „beerige“ Abgrenzung zu einem anderen Gartenteil oder zum Nachbarn.
Johannisbeeren zieren inzwischen gerne Buffets und Salate.
Pur eignet sich das feinfruchtige Johannisbeergelee bzw. -aufstrich auch für (Weihnachts-)Gebäcke oder Kuchen. Als säurereiches Obst mit feinen Aromen eignen sich Johannis- und Stachelbeeren für Mischungen mit süßeren Früchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche bestens. Frieren Sie Püree ein, um später beispielsweise Stachelbeere mit Pflaume oder Mirabelle zu mischen.
Bilder: © Theresia Stadler-Mayr, Gartenbauverein Lampoding;
Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/276778/index.php
Obst- und Gartenbauverein Lampoding e.V.
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