Wurzelgemüse

Wurzelgemüse waren früher ganz üblich und weit verbreitet, sie gediehen in jedem Garten zur Selbstversorgung, sie lieferten Vitamine im Winter und waren gut zu lagern. Durch die Elektrifizierung und mit der Anschaffung von Kühlgeräten sowie der täglichen Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln aus der ganzen Welt im Supermarkt, verloren sie dann an Bedeutung und galten eher als "Arme Leute-Essen". Durch bewussteres Konsumverhalten, Vermeidung von langen Wegen und Wertschätzung regionaler Produkte, erleben sie nun eine Renaissance.

 

Zu Wurzelgemüse zählen alle Pflanzen, deren unterirdisch wachsende Wurzeln, Knollen oder Zwiebeln geerntet, verarbeitet und gegessen werden. Dazu zählen z.B. Radieschen, Karotten, Rote Bete, Knollensellerie, Schwarzwurzel, Rettich und Rüben, aber auch Kartoffeln, Topinambur, Zwiebeln und Knoblauch dürfen dazu gezählt werden. Da im Winter frisches Gemüse aus regionaler Produktion eher schwer zu bekommen ist, sind diese lange haltbaren Wurzelgemüse wichtig für den Vitaminschub in der kalten Jahreszeit. Denn viele Wurzelgemüse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und sogar nahrhafter und gesünder, als viele Blatt- und Sommergemüse.

 

Wichtig für eine lange Haltbarkeit, ist die richtige Lagerung.

Im Erdkeller

Wer hat schon noch einen feuchten, dunklen Keller oder gar einen Erdkeller?

TIPP "Erdkeller light":

Ausgediente Waschtrommel bis zum Rand eingraben, etwas Sand rein, Gemüse rein, Deckel drauf.

Im Sand

Alternativ eignen sich Gefäße mit feuchtem Sand gefüllt, in dem man Karotten, Rohner oder Rüben eingräbt und in einen frostfreien, aber nicht zu warmen Raum stellt.

Im Boden

Es gibt aber auch Sorten die den Winter über im Boden bleiben können, wie z. B. Pastinaken, Schwarz- und Haferwurzeln.


Karotten

GELBE RÜBE - MÖHRE - MOHRRÜBE - RÜEBLI - WURZEL

 

Am Anfang war die Wilde Möhre und vermutlich kam diese aus Asien. Der Name Möhre, kommt vermutlich von Mohr, weil die Blüte einen schwarzen Punkt in der ansonsten weißen Blüte hat. Die Blätter wurden bei Verletzungen aufgelegt, die Samen galten als empfängnisverhütend und die Pfahlwurzel symbolisierte ein Fruchtbarkeitssymbol.


Knoblauch

Wunderknolle Knoblauch

Knoblauch als Würze für Küche und als Heilmittel für Blut, Herz und Gefäße, ebenso bei Harnwegsinfekten und Erkältungen. 

Die Knoblauchzehen werden von September bis Oktober mit der Spitze nach oben ca. 5 cm  in lockeren Boden gesteckt. Ab Juli des nächsten Jahres wird geerntet.

Nach der Ernte aufhängen und abtrocknen lassen. Nicht in Plastiktüten oder in den Kühlschrank.

 

Schädlinge mögen den Knoblauchgeruch nicht, deshalb schützt er in Mischkultur zwischen Erdbeeren, Gurken, Karotten aber auch Rosen und Lilien.

 


Kartoffeln

"Setz mich im April, dann komm' ich wann ich will - setz mich im Mai, komm ich gleich"

 

Alles zur Herkunft, zu Sorten, Pflege, Lagerung und zu unserem Kartoffel-Experiment erfahrt ihr hier:


Pastinaken

Pastinaken waren früher ein Grundnahrungsmittel, gerieten zwischendurch etwas in Vergessenheit und haben nun wieder einen festen Platz in der modernen Küche.

 

Sie schmecken in Eintöpfen und vor allem in Suppen, zu Nudelgerichten oder als Ofengemüse sowie als Gemüsebeilage oder Püree. 

 

Die cremeweiße Wurzel ähnelt optisch der Petersilienwurzel oder der weißen Möhre. Der Geschmack ist aber eher nussig, süßlich oder erdig.


Radieschen

KNACKIG, WÜRZIG UND GESUND!

 

Kaum ein Gemüse reift in so kurzer Zeit, die einjährigen Radieschen sind unkompliziert und keimen bereits nach wenigen Tagen, Frühjahrsradieschen sind etwa 4 bis 8 Wochen nach der Aussaat erntereif. 


Rote Beete - Rote Rübe - Rahner

Rote Beete = Wurzelgemüse + Wintergemüse = Superfood

 

So gesund, da kalorienarm, verdauungsfördernd, leistungssteigernd. Stärken das Immunsystem und positiv für Blutdruck.

Wertvoll durch hohen Vitamin-B-, Eisen-, Kalium- und Folsäureanteil.

  

Aussaat von ca. Mitte April bis Juli in Rillen, diese später vereinzeln oder ausdünnen, Ernte nach ca. 4 Monaten bis in die frostfreie Winterzeit. 

 

Rote Beete schmecken leicht erdig und nussig, sie passen gut zu Apfel, Orange, Mango und Minze. Kennt ihr Labskaus aus Norddeutschland oder Borschtsch aus Osteuropa? Dann her mit dem Rezept.

Mehr zur Pflege, Düngung, und Lagerung: 


Sellerie

Stangen- oder Knollensellerie mehr als nur Suppengemüse!

 

Beide sind vielseitig und schmecken auch als Püree, gebraten oder als Rohkost. Beide schmecken sehr würzig und leicht herb, wobei sich das Aroma beim Kochen mildert.

Knollensellerie ist das typische Wintergemüse und somit regional vom frühen Herbst bis in den Frühling erhältlich. Er hat eine dicke, weißlich-bräunliche Schale, unter der sich das weichere, weiße Fruchtfleisch befindet. 

Stangensellerie hat eher im Sommer bis in den bis Oktober Saison und schmeckt als Rohkost zum Dippen oder in Salaten, als auch gedünstet oder gebraten als leckere Beilage.

Beide Selleriesorten sind sehr vitaminreich und enthalten neben wichtigen Mineralien auch blutdrucksenkende Stoffe und regen den Stoffwechsel an. 


Steckrübe

Die Steckrübe ist ein herzhaftes Gemüse und wird nun langsam wiederentdeckt, galt es doch als einziges zur Verfügung stehendes und lange haltbares Gemüse in Notzeiten, welches auch noch satt machte.

Die runde Knolle mit der gelb-rötlichen Schale hat ein weißes bis gelbliches Fleisch mit leicht süßem Geschmack. 

Steckrüben sind kalorienarm, haben viel Vitamin C und B, Kalium und Magnesium.

Prädestiniert für Verwendungen in Suppen und Eintöpfen, oder auch als Beilage, zum Pürieren oder in Aufläufen.


Yakonwurzel

Smallanthus sonchifolius

Die Yakon ist mit Topinambur verwandt und stammt aus Südamerika.

Die knackigen Knollen schmecken roh süßlich, leicht nach Birne und haben wenig Kalorien.

Und das Beste, man kann diese Superwurzel sogar bei uns im Garten anbauen, sie verträgt aber keinen Frost, weshalb ihre Rhizome im Winter frostsicher eingelagert werden müssen. Die krautige Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch werden, benötigt viel Wasser, ihre gelben Blüten erinnern an unsere Sonnenblumen.

Yakon ist genügsam, bevorzugt aber sandige Böden und einen sonnigen Standort. 


Zwiebeln

Zwiebeln - Heilpflanze und Superfood!

 

Heilpflanze des Jahres 2015 gegen Erkältungen und Entzündungen. Pflegeleicht und einfach anzubauen, der Standort sollte sonnig und der Boden locker sein.

 

Die Auswahl an roten und weißen Sorten ist groß.

Steckzwiebeln im April in die gelockerte Erde mit Abstand 10-20cm stecken und so das nur die Spitze herausschaut. Wässert man ein Nacht vorher, bleiben sie auch drin!

Wintersteckzwiebeln können bereits im Herbst gesetzt werden.

Ausgesät ab März/April ins Frühbeet oder Freiland beginnt ab 5 Grad die Keimung.

Geerntet wird, wenn das Laub im Sommer welk wird.

 

Als Schwachzehrer benötigen Zwiebeln keine weiteren Dünger oder Kompost. Allerdings gilt die Fruchtfolge zu beachten, also im nächsten Jahr nicht ins gleiche Beet pflanzen.