Permakultur

Permakultur - Modetrend oder gelebte Garten-Philosophie?

Was ist Permakultur eigentlich?

Das Schlagwort setzt sich aus den Begriffen "permanent" für dauerhaft und nachhaltig und "agro" für Landwirtschaft zusammen. Dabei handelt es sich um die umweltschonende Erzeugung von Lebensmitteln im Einklang mit der Natur. Permakultur im eigenen Garten bedeutet, die Nutzung von natürlichen und regionalen Gegebenheiten, um sich fortwährend durch Eigenanbau mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ganzheitlich werden vorhandene Ressourcen genutzt, Energie und Transportkosten gesenkt oder gar vermieden.

 

Das bedeutet:

💚Mischkultur statt Monokultur

💚Optimale Pflanznachbarn

💚Fruchtfolgen anwenden, anpassen, optimieren

💚Anpassung an Ausrichtung des konkreten Gartens und des regionalen Ortsklimas

💚Bodengegebenheiten beachten

💚Nützlinge und Biodiversität fördern und damit Schädlinge oder Krankheiten natürlich vermeiden oder reduzieren

💚Natürliche Schädlingsbekämpfung durch Hühner und Laufenten

💚Garten- und Küchenabfälle kompostieren und wieder einbringen

💚Regenwasser auffangen und gezielt gießen

💚Natürliche Dünger, Jauchen und Kompost verwenden

💚Mulchen und harken

💚Einsparung oder Verzicht von energieaufwändigen Gartengeräten

💚Natürliche Materialien verwenden und Verpackungsmüll vermeiden

💚Wiederverwenden, Reparieren und Ressourcen einsparen

 

Wer bis hier gelesen hat, wird feststellen, Permakultur ist eigentlich das, was Gartenbauvereine seit Jahrzehnten ohne großen Aufhebens unterstützen!


Hügelbeet

Ein Hügelbeet ist eine Methode des Gärtnerns, bei der ein erhöhtes Beet angelegt wird. Es besteht aus einer Kombination aus organischen Materialien wie Stroh, Laub, Gras und Kompost, die in bestimmter Reihenfolge zu einem Hügel aufgeschichtet werden. Das Hügelbeet bietet mehrere Vorteile, einschließlich verbesserte Drainage, bessere Bodenbelüftung und eine erhöhte Anbaufläche. Es kann auch helfen, den Boden schneller aufzuwärmen, was das Wachstum von Pflanzen fördert. Hügelbeete sind besonders nützlich in Gebieten mit schlechter Bodenqualität oder begrenztem Platz und werden deshalb auch von Permakultur-Gärtnern gerne verwendet.

 

Ein guter Zeitpunkt, um ein Hügelbeet für Gemüse anzulegen, ist im Herbst, dann kann es sich bis ins Frühjahr setzen. Ausgerichtet wird das Beet in Nord-Süd-Richtung. Die Breite sollte etwa 150 Zentimeter, die Länge je nach Möglichkeit und Bedarf betragen. 

Wie ein Hügelbeet anlegen ?

  • Wähle einen sonnigen Standort für dein Hügelbeet. Stelle sicher, dass der Boden gut entwässert ist
  • Ausrichtung in Nord-Süd, dann bekommen die  Pflanzen gleichmäßig viel Sonne ab
  • Die ideale Beetbreite beträgt 150 Zentimeter, die Länge kann nach Platzbedarf gewählt werden
  • Bereite die Fläche vor: Bodensoden ausstechen und zur Seite legen oder lockere den Boden leicht auf
  • Sammle organische Materialien wie Stroh, Laub, Grasschnitt, Kompost, Zweige oder sogar ganze Baumstämme
  • Schichtweise anlegen, erst das Holz, die Äste und Zweige, das fördert die Belüftung und verbessert die Drainage Bodensoden, danach eine Schicht aus feuchtem Laub oder Stroh, dem folgen Schichten von Grasschnitt, Kompost und weiteren organischen Materialien hinzu. Jede Schicht gut anfeuchten, um die Feuchtigkeit im Hügel zu halten
  • Mulche den Hügel mit einer Schicht aus Stroh oder anderen Mulchmaterialien, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwuchs zu reduzieren

 

Was auf ein Hügelbeet pflanzen?

Auf ein Hügelbeet kann eine Vielzahl von  Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt werden. Hier sind einige Beispiele:

  • Gemüse: Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Kürbis, Melonen, Erbsen, Bohnen, Karotten, Radieschen, Rote Beete, Sellerie, Kohl, Spinat, Mangold
  • Kräuter: Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Oregano, Minze, Koriander, Dill
  • Blumen: Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Studentenblumen, Gänseblümchen, Sonnenblumen, Lavendel, Strohblumen, Tagetes

Bei der Auswahl der Pflanzen für das Hügelbeet ist es wichtig, den Standort und das Klima zu berücksichtigen. Wähle Pflanzen, die gut zum Standort passen und die richtigen Licht-, Temperatur- und Bodenanforderungen erfüllen. Dabei Mischkulturen fördern um Schädlinge und Krankheiten zu reduzieren.

Vorteile des Permakultur-Hügelbeetes

Das Hügelbeet ist ein zentrales Element in der Permakultur, denn es ermöglicht

nachhaltiges Gärtnern ohne Düngerzugabe und unter Verwertung von natürlichen Gartenabfällen.

 

Da beim Abbau des organischen Materials im Kern des Beetes Wärme freigesetzt wird, sind Frühjahrspflanzungen zwei bis drei Wochen früher erntereif. Die gesamte Anbauzeit im Jahr verlängert sich um bis zu sechs Wochen. 

 

Das humusreiche Substrat bleibt durch Verrottung stets locker, es kommt daher nie zu Staunässe. Zudem trocknen die Gewächse darauf schneller ab und sind weniger anfällig für Krankheiten.

 

Die Haltbarkeit beträgt bis zu 5-6 Jahre, danach muss ein neues Hügelbeet an anderer Stelle angelegt werden.



Unser Light-Hügelbeet-Experiment

April: Wir haben aus Platzgründen nur die Light-Version eines Hügelbeetes ausprobiert. Wie und ob es sich bewährt werden wir Laufe des Jahres verfolgen...

Mai: Gepflanzt wurde übersichtlich: Oben Karotten gesät, Außenseiten je ein Wirsing, hinten 4 Rosenkohl, vorne 4 Spitzkraut und dazwischen Tagetes

Juni: Aufgrund des heißen Sommers musste trotz Rasenmulch gegossen werden. 

September: Spitzkraut und Wirsing haben sich prächtig entwickelt, Karotten wurden komplett überwuchert und hatten keine Chance, nur Winzlinge, Rosenkohl steht noch bis zu den ersten Frösten, fällt aber aufgrund der Neigung gerne um.

Fazit:

Als Light-Version im begrenzten Garten hat es sich bei uns nicht bewährt, vermutlich klappt es im größeren Stil besser.