Es gibt viele Gründe, Holunder im Garten zu pflanzen.
Sei als köstliche Wildfrucht, zur Zierde, für Heilzwecke, derzeit für angesagte Sommergetränke, wie z.B. "Hugo" oder als Beitrag für den Naturschutz.
Im Frühjahr Blüten und im Herbst Beeren für Schorle, Sirup, Punsch, Tee, Marmelade oder Gelee...
Die duftenden Blüten zeigen sich etwa zwischen Mai und Juli. Holunderbeeren sind je nach Witterungsbedingungen etwa im August oder September erntereif. Sie haben dann eine blauschwarze beziehungsweise tiefrote Farbe.
Der Name Hollerbusch geht vermutlich auf die Göttin der Quellen und Brunnen "Holla" zurück.
Holunder galt immer als magisch wirkende Pflanze, eine Art heiliger Baum, der gleichzeitig eine schadenabwehrende Bedeutung hatte.
Auch die alten Bauern zollten dem Holunder Respekt und sprachen diese Pflanzengewächse heilig. Man zog vor ihm den Hut, kniete nieder und machte ein Kreuzzeichen. Mancher meinte gar, dass man an der Blüte des Holunders, die Reichhaltigkeit der nachfolgenden Ernte ablesen könne. Es sei Sitte gewesen, den Holunder in der Nähe des Hauses zu pflanzen. Mancherorts galt ein bei der Bestattung auf das Grab gestecktes Kreuz aus Holunder, das nach einiger Zeit wieder grünte, als Zeichen dafür, dass dem Verstorbenen ein seliges Jenseits beschieden war.
Die großwüchsige Pflanze ist absolut pflegeleicht.
Aber wichtig: Platz muss man haben, denn der Holunder im Garten beansprucht viel Platz für sich allein.
So kann er innerhalb weniger Jahre eine beträchtliche Höhe bis 15 m und eine Breite von 8 m erreichen.
Der Holunder breitet sich oberhalb und vor allem im Erdreich sehr weit aus.
In alten Bauern- und Apothekergärten sieht man die Pflanzen häufig als Solitärgehölze – und ist überrascht, wie malerisch sich die Kronen entwickeln, wenn man den Sträuchern einen Logenplatz einräumt.
Holunder haben als Bienen- und Vogelnährgehölze einen sehr hohen ökologischen Wert.
Außerdem gibt es verschiedene Schmetterlingsarten, deren Raupen ausschließlich vom Laub des Holunders leben.
Zudem haben über 60 Vogelarten und einige Dutzend Insekten den Holunder im wahrsten Sinne zum Fressen gerne und ergänzen ihre Nahrung mit den kalorienreichen Früchten.
Deshalb gehöre ein Holunder zum "Pflichtinventar" für naturnah gestaltete Gärten.
Als sogenanntes Pioniergehölz für Windschutzpflanzungen, Wallhecken oder andere Aufforstungsmaßnahmen in der freien Landschaft wird Holunder zunehmend sehr gerne verwendet, weil er äußerst anspruchslos ist und auf nahezu jedem Boden wächst.
Holunderbeeren und Holunderblüten sind äußerst gesund!
Sie helfen gegen grippale Infekte, Schnupfen und Erkältungskrankheiten.
ABER ACHTUNG
Unreife Früchte und alles Grüne des Holunders sind leicht giftig.
Die verwertbaren Beeren dürfen NICHT ROH verzehrt werden, da sie den Stoff SAMBUNIGRIN enthalten.
SAMBUNIGRIN muss erst länger erhitzt werden, damit es seine unverträglichen Eigenschaften verliert
Drei Hände voll Blüten, möglichst frisch nach einem säubernden Regen pflückten,
Insekten vorsichtig abschütteln,
nicht waschen, sonst verlieren die Pollen ihren Duft,
mit 10 Liter Zuckerwasser und einigen Zitronen in einem abgedeckten Gefäß ansetzen.
Eine Woche stehen lassen,
mit einem Tuch filtern, ggf. zur Haltbarkeit aufkochen und abfüllen.
Zeitnah aufbrauchen und mit Sekt oder Weißwein genießen.
Beeren nur ausgereift pflücken
Insekten ausschütteln
mit Zucker einkochen
Ist lange haltbar.
Holunder-Brombeerenmarmelade
500 g Brombeeren
500 g Holunderbeeren
1 Zitrone
1 Kg Gelierzucker
Name: Der schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Höhe: bis 11 m
Gewächs: verholzener Strauch mit starker Verzweigung
Blütezeit: Mai – Juli
Reifezeit: August – September
Verbreitung: in Mitteleuropa eine der häufigsten Straucharten, Westsibirien, Indien, Kaukasus, Kleinasien, Nordafrika
Fotos und Text 2021 © Theresia Stadler-Mayr
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