Bohnen sind reich an Ballaststoffen und Eiweiß
Bohnen enthalten viele gesunde Mineralstoffe, darunter etwa Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Insbesondere dicke Bohnen enthalten sehr viele Ballaststoffe. Außerdem sind Bohnen - wie alle Hülsenfrüchte - wichtige pflanzliche Eiweißlieferanten.
Projekt zur Saatguterhaltung
Im Frühjahr 2024 präsentierte das Ökologische Bildungszentrum München eine riesige Auswahl an Stangen- und Buschbohnen beim jährlichen Traunsteiner Saatguttag in Vachendorf.
Dicke Bohnen, Feuerbohnen, Busch- oder Stangenbohnen, eine riesige Sortenvielfalt Mehr Infos und Link zu 150 Sorten weiter unten.
Vor der Aussaat stellt eine Keimprobe sicher, ob die selber geernteten Bohnen vom Vorjahr oder ältere aus den Verpackungen noch aufgehen.
Busch- und Stangenbohnen am besten vorziehen
Nur im warmen, lockeren Boden keimen Busch- und Stangenbohnen gut. Deshalb ist es leichter, sie auf der Fensterbank/im Gewächshaus bei 20-22°C vorzuziehen. Auspflanzen erfolgt dann etwa 10 Tage später, wenn die Jungpflanzen etwas abgehärtet wurden.
Wer direkt aussäen möchte, macht das ab Ende des Monats. Die Bohnen für einen Tag im lauwarmen Wasser vorquellen und im aufgelockerten Boden 3-4cm tief säen. – Bei einer Schlechtwetterphase lieber warten!
Blauschalige Bohnen verlieren ihre Farbe beim Kochen. Viele alte Sorten werden hart und fädig, deshalb nicht zu spät ernten. Neuere Sorten sind eher fadenfrei und können größer geerntet werden.
Text: Kreisverband TS Mai 2024
Geerntet wird je nach Sorte nach ca. 8-10 Wochen. Dabei Bohnen immer vorsichtig mit der Hand pflücken oder mit Schere abschneiden. Die Stauden blühen durch und so kann später nochmal nachgeerntet werden. Die Bohnen sind reif, wenn sich die Hülse leicht durchbrechen lässt und die Bruchstelle glatt und das Innere grün und saftig ist. Für den Verzehr sollte generell geerntet werden, bevor sich die Samen deutlich sichtbar wölben. Der Zeitpunkt der Ernte hat Einfluss auf den Geschmack: Je früher die Bohnen gepflückt werden, desto zarter schmecken sie.
GANZ WICHTIG:
Vor dem Verzehr müssen frische Bohnen immer gegart werden, denn roh sind sie giftig. Sie enthalten das natürliche Gift Phasin, das zu Bauchschmerzen und Fieber führen kann. Beim Erhitzen wird das Phasin zerstört, Wasser schwemmt es aus.
Grüne Bohnen können im Ganzen gegessen werden, es schmecken sowohl Hülse als auch Kern. Wegen des Phasins sollten sie je nach Dicke mindestens 10 Minuten garen, rät die Verbraucherzentrale.
Bohnen lassen sich auch gut einfrieren. Dazu die geputzten und gewaschenen Bohnen für etwa 3 Minuten blanchieren.
Abkühlen lassen, portionieren und einfrieren.
Grüne Bohnen passen als Beilage sowohl zu Fleisch als auch zu Fisch. Besonders lecker sind sie, wenn sie nach dem Garen in Butter geschwenkt werden. Bohnen sind zudem eine hervorragende Salatzutat, etwa in Kombination mit Kartoffeln.
Wer das Gemüse länger wachsen lässt, kann ganz einfach Samen gewinnen. Wichtig dabei, die ganzen Bohnenschoten trocknen lassen.
Also, einfach einige Früchte nicht abernten und die Hülsen ganz ausreifen lassen. Am besten dafür Früchte ausgucken, die so hoch hängen, dass sie nicht an die Gartenerde gelangen und gut austrocknen können. Anschließend die Hülsen im Haus zum Trocknen aufhängen oder beispielsweise in einer Papiertüte aufbewahren. So kann die Saat komplett trocknen. Diese am besten an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort aufbewahren. Die Samen sind etwa zwei bis drei Jahre keimfähig.
2024 haben wir uns an einem Bohnen-Experiment versucht.
Die Idee dazu entstand am Saatguttag unseres Kreisverbands Traunstein in Vachendorf, mit der Ausstellung "Bohnenvielfalt des ÖBZ zur Saatguterhaltung" mit ungezählten Sorten an Stangen- und Buschbohnen. Ausgesät wurden nach den Eisheiligen eine Auswahl der ÖBZ-Bohnen sowie einige Standardsorten der umliegenden Lagerhäuser.
Leider ist die erste Saat, vermutlich wegen des langen nassen Frühjahr/Sommers, fast komplett den Asseln zum Opfer gefallen.
Danach wurde noch 2x nachgesät mit deprimierenden Ergebnis, schade um die Bohnen des ÖBZ, die nachgekauften Standardsorten haben sich dann später bis Ende August gut gemacht und bringen eine gute Ernte ein.
Unser Bohnenexperiment mit Saatgut vom ÖBZ ist allerdings gescheitert. Mehr Details seht ihr nachfolgend.
Mitte August
Die nachgesäten Standardbohnen haben sich inzwischen gut entwickelt und es wird geerntet.
Bewährt haben sich die Buschbohnen mit ihren feinen Früchten.
Die Stangenbohnen sind meist dick und mit Fäden.
Die blauen Sorten sind optisch ein Hingucker, aber nach dem Kochen ebenfalls grün.
Vielleicht haben sich vom Saatgut des ÖBZ ein paar wenige erhalten, das werden die getrockneten Bohnen zeigen. Derzeit ist es schwierig diese konkret auseinander zu halten, weil sich einige Stauden eventuell durch die Nachsaaten vermischt haben.
Mitte Juli
Anfang Juli
Ende Juni
Mitte Juni
Zwei Wochen weg im Urlaub.
Schnecken und Asseln haben den jungen Bohnenpflänzchen, besonders den Stangenbohnen arg zugesetzt! Von wegen Asseln, fressen keine frischen Pflanzen, man konnte sie direkt von den Blättern und Stängeln abklauben.
Salbei soll helfen, denn den Geruch mögen Asseln angeblich nicht. Mal schauen.
Jedenfalls haben wir zwei Sorten, die noch erhältlich waren, nachgesetzt: Blauhilde und Neckarkönigin sollen die Lücken auffüllen...
Mitte Mai - die Eisheiligen sind vorbei
Ausprobiert werden eigene namenlose Bohnen vom letzten Jahr, die kommerzielle Buschbohne Slenderetta, Feuerbohnen und die Sorten Eckendorfer Rotsprenkel, Schwarze Dalmatiner, Sequoia und Thujas Spezial vom ÖBZ sowie Stangenbohnen "Pferdchen" und "Name vergessen" vom Tauschmarkt und Demeter Stangenbohnen Helda, Brunhilde und Neckargold.
April
Die Beete bzw. Tröge sind schon vorbereitet und warm. Für die Stangenbohnen sind windsichere Rankhilfen aufgestellt, für die Buschbohnen folgen Zweige nach dem Aufgehen.
Bei empfindlichen Menschen können Bohnen Blähungen hervorrufen. Das liegt an einem bestimmten Dreifachzucker, den alle Bohnen enthalten. Wenn die Darmbakterien ihn zersetzen, entstehen Gase, die zu Bauchweh und Blähungen führen. Dagegen hilft die Zugabe von Bohnenkraut. Es hat eine entspannende Wirkung auf den Darm.
Deshalb ist die klassische Ergänzung zu vielen Bohnengerichten das Bohnenkraut.
Das Projekt
Bereits seit etlichen Jahren sammelt die Gartengruppe Bohnensorten aus aller Welt. Eine Teilnehmerin führte 2011 im Experimentiergarten das Praxisprojekt "Welt der Bohnen – Bohnen der Welt" durch. Unter Mithilfe der Gartengruppe wurden 60 Bohnensorten ausgesät und das Jahr über auf Wuchseigenschaften, Krankheitsanfälligkeit, Ertrag und Geschmack untersucht. Das wurde außerdem in das ÖBZ-Programm integriert. Im Herbst 2012 fand im Rahmen des Klimaherbstes die erste kleine Saatgut-Tauschbörse statt, bei der die Bohnensammlung der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 2015 waren wir das erste Mal auf dem Saatgutfestival im ÖBZ im Februar mit einem Bohnenstand vertreten.
Inzwischen haben sich weitere Gartenmitglieder vom Bohnenfieber packen lassen, die Sammlung ist auf weit über 150 Sorten angestiegen und wird mit vereinten Kräften archiviert und nun auch online präsentiert.
BOHNENVERMEHRER*INNEN GESUCHT
Die Bohnengruppe am ÖBZ sucht weitere Gartenbegeisterte, die mithelfen wollen, unsere wertvollen Bohnensorten zu erhalten! Die Bohnen müssen regelmäßig angebaut werden, denn das Saatgut ist nur wenige Jahre lang keimfähig. Haben Sie Interesse? Es ist ganz einfach. Sie bekommen von uns das Saatgut einer Sorte (25 Korn), pflanzen diese Sorte in Ihrem eigenen Garten an und geben uns etwas von dem geernteten Saatgut (200 bis 300 Korn) zurück. Zudem ist es für uns hilfreich, wenn Sie Ihre Erfahrungen für uns in dem Bohnenbeschreibungsbogen dokumentieren.
Haben Sie Interesse? Dann schreiben an bohnen@oebz.de
Text und Infos: https://www.oebz.de/projekte/alleprojekte/Projekt_Bohnenvielfalt/bohnenvielfalt
Obst- und Gartenbauverein Lampoding e.V.
1. Vorsitzende Angelina Tillmanns
Leonhardistraße 2, Kirchstein
83417 Kirchanschöring
Telefon 08685 77 97717
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www.gartenbauverein-lampoding.de