Beinwell ist eine unkomplizierte Wildstaude und eine der ältesten bekannten Heilpflanzen, die vor allem bei Gelenkschmerzen, Zerrungen, Muskelbeschwerden oder Verstauchungen verwendet wird. Aber auch in naturnahen Gärten mit ihren aparten lila Blüten eine optische Bereicherung und mit ihren fleischigen Blättern gut für Jauchen zum Düngen geeignet. Die Wurzeln enthalten Wirkstoffe, die ein schnelles Abschwellen und rasche Schmerzlinderung ermöglichen. In der Vergangenheit waren Beinwellblätter in der Küche eine geschätzte Küchenzutat, durch die leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide sollte aber eine Tinktur nur äußerlich angewendet werden.
Wer natürlichen Beinwell im den Garten hat oder solchen pflanzt, muss wissen: Die wuchsfreudige und unkomplizierte Wildstaude ist mehrjährig und kommt, um zu bleiben. Sie treibt jedes Jahr wieder aus den Wurzeln aus, vermehrt oder vergrößert sich selber durch ihre Wurzelausläufer oder gar durch ihre Samen. Die Staude kann im Frühjahr einfach geteilt und umgesetzt werden oder über Wurzelschnittlinge beliebig anderenorts angesiedelt werden. Sie mag eher feuchte Böden, kann sich aber auch selber ein neues Plätzchen suchen. Der Standort darf sonnig bis schattig sein. Einmal eingewachsen, benötigt Beinwell keine besondere Pflege. Nach dem Winter können abgestorbenen Triebe entfernt werden.
Für naturnahe Gärten wird Beinwell eine Bereicherung sein: Im Sommer öffnen sich kleine blau-violette Blüten und ihre fleischigen grünen Blätter sind imposant.
Auch an Gehölzrändern oder am Rand von Gewässern wirkt der Beinwell gut.
Als sogenannte Trachtpflanze wird Beinwell von Bienen und anderen Insekten gerne angenommen.
Aus Beinwell lässt sich eine Jauche herstellen, die hungrigen Starkzehrern wichtige Nährstoffe wie Stickstoff und Kali liefert.
Dazu Beinwellblätter klein schneiden, in einem Gefäß zu etwa zwei Dritteln füllen, mit Regenwasser auffüllen und abdecken.
Die Brühe gelegentlich umrühren und mindestens 14 Tage ziehen lassen. Hat die Jauche eine dunkelbraune Farbe angenommen, ist sie reif und wird gefiltert.
Wichtig: Zum Düngen wird die Beinwell-Brühe im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt!
Die Beinwelltinktur darf nur zur äußeren Anwendung angewendet werden und wurde schon in alter Zeit als Heilmittel verwendet. Sie wirkt bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend. Die Heilwirkung ist auf den Stoff Allantoin zurückzuführen, der den Zellaufbau beschleunigt. Beinwell kennt man unter verschiedenen Namen: Beinbruchwurzel, Wundwurzel oder auch Knochenheiler.
Die Wurzeln von der Erde befreien und gründlich abbürsten.
Mit einem scharfem Messer klein schneiden.
In ein sauberes Schraubglas geben. Die Wurzeln mit 40- bis 45-prozentigem Alkohol auffüllen.
Nun die angesetzte Tinktur an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren und täglich schütteln. Nach zwei Wochen ist die Tinktur schon einsetzbar, besser sind bis zu sechs Wochen Wartezeit. Anschließend abseihen und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Die Tinktur hält bis zu fünf Jahre.
Wichtig: Diese Tinktur ist nur zur äußeren Anwendung geeignet!
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