Das war der Spruch meiner Mama beim Kartoffel setzen...
Die Kartoffel stammt ursprünglich aus den Anden und stand schon bei den Inkas in Bolivien und Peru auf dem Speiseplan. Durch spanische Eroberer importiert, breitete sich die Kartoffel in ganz Europa aus. Die ersten Nachweise stammen aus dem Jahr 1573 und wurden auf dem spanischen Festland gefunden.
Von dort breitete sich die Kartoffel langsam in Europa aus, wo sie zunächst aufgrund ihrer Blüte als Zierpflanze gepflanzt wurde. Später löste sie Getreide nach und nach als Kohlenhydratlieferant bei weniger Kalorien ab.
Durchschnittsverzehr in Deutschland liegt bei ca. 50 Kilogramm Kartoffeln/Person.
Kartoffeln zeichnen sich wie kaum eine andere Nutzpflanze durch ihre Sortenvielfalt aus. Schätzungen gehen von über 2000 Sorten weltweit aus. Ob gelbe, braune, rosafarbene oder blaue Schalenfarben mit weißem, gelbem oder rot-violettem Fleisch – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Nicht zu vergessen sind die unterschiedlichen Wuchshöhen, Blütenfarben sowie die Fleischkonsistenz. So gibt es stark mehlige bis festkochende Kartoffeln.
Wer frühzeitig ernten möchte, kann bereits ab März seine Kartoffeln vorkeimen. Dazu mittelgroße Knollen in flache Kisten legen und diese an einem rund 15 Grad warmen helleren Platz stellen, damit sich kurze, kräftige Triebe bilden. Ende April/Anfang Mai werden die Kartoffeln circa zehn Zentimeter tief vorsichtig ins Freilandbeet gepflanzt.
Kartoffeln gedeihen auf leichten bis mittelschweren, tiefgründigen Böden ohne Staunässe. Sie kommen zwar auch auf kargen Böden zurecht, bevorzugen aber lockeren, nährstoffreiche Beete, die mit reifem Mist und Kompost angereichert sind. Die Erträge auf kargen Böden sind aber geringer. Optimalerweise liegt das Gemüsebeet sonnig.
Da Kartoffeln als Starkzehrer einen guten Boden hinterlassen, sind sie eine optimale Vorkultur für alle Gemüsesorten. Auf der gleichen Parzelle sollten Kartoffeln nur alle vier Jahre angebaut werden. Wichtig ist ein regelmäßiger Fruchtwechsel und eine vielseitige Mischkultur, zum Beispiel mit Möhren, Dicken Bohnen oder Pastinaken. Kartoffeln und Tomaten sollten nicht in unmittelbarer Nähe angebaut werden.
Vor dem Auspflanzen gräbt man den Boden mit einer Grabgabel oder dem Spaten um. Ein gut vorbereiteter Boden sollte feucht, locker und frei von Unkraut sein. Mit einer Hacke eine 10 bis 20 Zentimeter tiefe Pflanzrille ziehen.
Gerne eine gute Schicht Kompost, Hornmehl oder Hornspäne in die Pflanzgrube geben, die vorgekeimten Knollen mit 30 bis 35 Zentimeter Abstand leicht in die Erde dücken und die Pflanzgräben mit der Harke zu ziehen.
Nach zwei bis drei Wochen zeigt sich das erste Grün. Mit Beginn der Knollenbildung, vor allem die ersten drei Wochen nach der Blüte, sollten die Knollen morgens reichlich gegossen werden. Jetzt müssen die Pflanzen auch regelmäßig gehackt und angehäufelt werden, auf Düngung kann verzichtet werden.
Wer keinen Garten hat, kann Kartoffeln in einem Pflanzsack oder Kübel auf dem Balkon anbauen. Tipp: Nur eine Knolle pro Gefäß setzen, das bringt einen besseren Ertrag. Kartoffeln lieben feuchte Böden, aber keine Staunässe. Abzugslöcher sowie eine Drainage aus Kies sind daher ein Muss.
Geerntet wird an einem trockenen Tag, etwa drei Monate nach dem Pflanzen. Erst wird das Kraut gelb, verbräunt und verdorrt schließlich.
Eine Grabgabel eignet sich am besten für die Ernte, doch auch damit lassen sich Verletzungen der Knollen nicht immer vermeiden.
Beschädigte, zu kleine oder fleckige Exemplare aussortieren. Gesunde Knollen lässt man auf dem Beet nachtrocknen. Dabei sollten die Kartoffeln innerhalb eines Tages soweit abtrocknen, dass die noch anhaftende Erde beinahe von selbst abbröckelt.
Das Hauptproblem beim Anbau von Kartoffeln ist die Kraut- und Knollenfäule. Wenn die Pflanze befallen ist, wird das Kraut ab Mitte Juni braun und auf der Blattunterseite zeigt sich ein silberweißer Pilz, wodurch die Pflanze abstirbt. Vorbeugend sollte man nicht zu dicht pflanzen und nicht neben Tomaten anbauen. Bei Befall sollten Sie das Kraut entfernen und im Bio-Müll entsorgen oder verbrennen. Auch helfen können ein früher Pflanztermin und das Vorkeimen der Kartoffeln.
Wenn die Pflanzen klein bleiben und die Blätter welken, kann dies ein Anzeichen für Nematoden sein. Zur Vorbeugung gilt es, drei bis vier Jahre eine Anbaupause einzuhalten und in dieser Zeit keine anderen Nachtschattengewächse zu pflanzen. Blattläuse übertragen Virosen, die die Pflanze derart schwächen, dass sie von Jahr zu Jahr weniger Ertrag bringt. Einen Befall erkennt man an vergilbten und eingerollten Blättern. Feldresistente Sorten können damit umgehen. Es hat sich zudem bewährt, die Pflanzen mit gehäckseltem Stroh zu mulchen, um den Blattlaus-Befall einzudämmen.
Ein weiterer Schädling ist der Kartoffelkäfer. Er frisst an den Pflanzen und legt auf der Blattunterseite orangefarbene Eier ab. Die Larven richten weiteren Fraßschaden an. Wer den Kartoffelkäfer im Frühstadium erkennt und absammelt, bekommt das Problem mit dem Schädling in den Griff. Außerdem gibt es spezielle Präparate, die kurzzeitig eingesetzt werden können und sich auch im biologischen Anbau bewährt haben.
Ein weiterer Schädling ist der Kartoffelkäfer. Er kann in kurzer Zeit großen Schaden anrichten indem er alle Pflanzen kahl frisst. Er legt auf der Blattunterseite gelb/orangefarbene Eier ab. Die Larven im nächsten Stadium richten schwere Fraßschäden an. Wer den Kartoffelkäfer im Frühstadium erkennt und absammelt, bekommt das Problem mit dem Schädling in den Griff. Außerdem gibt es spezielle Präparate, die kurzzeitig eingesetzt werden können und sich auch im biologischen Anbau bewährt haben.
Tipp:
Pfefferminzblätter etwa eine halbe Stunde lang abkochen, absieben und Brühe abkühlen lassen. Dann die Kartoffelblätter auf beiden Seiten ein sprühen und bei Bedarf wiederholen.
Achtung:
Es können auch andere Nachtschattengewächse und Nutzpflanzen wie Aubergine, Paprika, Tabak und Tomaten befallen werden.
Manchmal bilden sich an den Kartoffelpflanzen kleine grüne runde Früchte, die Tomaten zum Verwechseln ähnlich sind. Diese "Kartoffel-Beeren" sind giftig und dürfen nicht gegessen werden.
Geerntete und einwandfreie Knollen bewahrt man am besten in einem Keller dunkel, kühl und frostfrei auf – so bleiben sie je nach Sorte bis zum nächsten Frühjahr genießbar. Achtung die Knollen müssen absolut trocken sein.
Damit die Knollen keine grünen Stellen mit gesundheitsschädlichem Solanin bilden, bewahrt man Kartoffeln möglichst dunkel auf. Die optimale Lagertemperatur liegt bei vier bis sechs Grad Celsius. Eine wärmere Lagerung beschleunigt den Abbau von Vitamin C und begünstigt die Keimbildung. Bei Temperaturen unter null Grad Celsius wandelt sich die enthaltene Stärke in Zucker um und der Geschmack wird unangenehm süßlich. Auch bei optimalen Bedingungen kommt es immer wieder vor, dass Knollen faulen. Sortieren Sie diese möglichst rasch aus.
Tipp: Mehrere flache Kisten statt einer hohen Kartoffelhorde erleichtern die Kontrolle, aber keine Plastikgefäße. Gegen ein Schrumpfen der Kartoffeln durch den Verlust von Feuchtigkeit hilft das Abdecken der Knollen im Lager mit Zeitungspapier.
- Kartoffeln, 1/3 gekochte, 2/3 rohe geraspelte vermischen, oval formen und mit Hackfleisch oder Quark füllen, in reichlich Wasser 20 Min kochen.
- Pilzrahmsoße oder Speckwürfel dazu.
Quelle: Text-Auszüge aus "Mein schöner Garten" https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/gemuse/kartoffeln
Experiment und Fotos ©Theresia Stadler-Mayr
Obst- und Gartenbauverein Lampoding e.V.
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Leonhardistraße 2, Kirchstein
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